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  • AutorenbildStéphanie Ling

Ganzheitliches Lernen im Waldkindergarten

Aktualisiert: 22. Sept. 2021

"Ich bin es chlises Igali und ha viel tuusig Stacheli, dia stüpfed wienes Nägali: pieks, pieks, pieks, pieks, pieks."


Wenn sich alle Igelchen im Waldkindergarten ganz fest aneinanderkuscheln, kann es sein, dass sie sich dabei mit den Stacheln "verletzen". Zum Glück gibt es das Waldpflaster aus Spitzwegerich, das sofort Abhilfe schafft gegen kleine Kratzer und Schürfwunden. Damit man es auch zu Hause zur Hand hat, haben wir daraus Spitzwegerich-Salbe hergestellt. Zudem nützt die Salbe gegen die lästigen Mückenstiche, die uns diesen Spätsommer/Herbst ganz besonders plagen.


Als erstes lernen die Kinder den Spitzwegerich von den anderen Pflanzen zu unterscheiden. Er wird erschnuppert, erfühlt und die wesentlichen sichtbaren Merkmale beschrieben. Danach versuchen wir den Spitzwegerich zu zeichnen. Ausserdem trocknet/presst jedes Kind ein Spitzwegerich-Blatt, um es später als Erinnerung in sein Wald-Spurenheft zu kleben. Gute Blatt-Abdrücke gelingen uns, indem wir den Spitzwegerichsaft mit einem Hammer aus dem Blatt auf ein Papier klopfen. Auf diese Weise können wir die Gestalt des Spitzwegerichs festhalten und ihn gut in unser Gedächtnis einprägen.



Sobald wir uns mit dem Spitzwegerich auskennen, beginnen wir dessen Blätter zu sammeln. Zu Beginn lernen die Kinder, dass es Pflanzen gibt, die häufiger vorkommen (wie unser Spitzwegerich) und andere, die selten sind. Die seltenen Pflanzen lassen wir stehen und auch beim Spitzwegerich gilt die Regel, dass wir "den König / die Königin" stehen lassen, damit diese noch ganz viele Kinder haben können.


Wir untersuchen unser Sammelgut und sortieren die löchrigen und bereits verwelkten Blätter aus. Danach zerkleinern wir die Blätter und geben sie in ein zuvor gereinigtes Einmachglas. Dieses wird mit Sonnenblumen-Öl aufgefüllt.

Nun ruht der Ansatz an einem lichtgeschützten Ort. Nach zwei Wochen hat das Öl die heilenden Substanzen des Spitzwegerichs aufgenommen und wir können es mit Bienenwachs versalben.


Zum Schluss werden wir den Spitzwegerich auch kulinarisch kennenlernen.

Ob unsere Igelchen, Eichhörnchen und Füchschen mutig genug sind, diese frittierte Delikatesse zu kosten...?



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